Das Viertel

Die Universität Wien hatte in der Zeit von 1385 (erstes eigens Gebäude in der Bäckerstraße) bis 1884 (Bezug des neunen Hauptgebäudes am Ring) zentrale Standorte im sogenannten „alten Universitätsviertel“. Auch heute befinden sich noch vereinzelte Universitätsinstitute im Viertel. Ein Großteil der alten Universitätsgebäude wird durch die Akademie der Wissenschaften genutzt. Das Viertel ist durch die interessanten Gebäude, verwinkelten Gassen und durch die alten bewohnten Häuser ein beliebtes Ziel für kulturinteressierte Touristen. Die Häuser des Heiligenkreuzerhofs aus dem 17./frühen 18. Jahrhundert sind die ältesten Zinshäuser Wiens. Überhaupt ist das ganze Viertel als Wohnzone gewidmet und mit Wohnstraßen verkehrsberuhigt. Durch die vielen Wohnungen, das ruhige Umfeld und die gute soziale Durchmischung ist das alte Universitätsviertel eine der letzten Bereiche im Ersten Bezirk in denen auch noch tatsächlich gewohnt wird und gewohnt werden kann.


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Folgende Gassen befinden sich im „alte Universitätsviertel“:

Dr.-Ignaz-Seipel-Platz, benannt 1949 nach Bundeskanzler Ignaz Seipel (1876–1932), früher Jesuitenplatz bzw. Universitätsplatz

Jesuitengasse, 1862 nach der dort befindlichen Jesuiten-Kommunität benannt, hieß davor Kirchengasse

Sonnenfelsgasse, nach Hofrat Joseph von Sonnenfels, Ratgeber von Kaiserin Maria Theresia, hieß ursprünglich (untere) Bäckerstraße, 1848 kurze Zeit Märzstraße, 1938 bis 1945 Johann-Sebastian-Bach-Gasse

Schönlaterngasse, nach dem 1710 urkundlich erwähnten Hausschild „Zur schönen Laterne“ („Bei der schön Latern“)

Lugeck, bereits 1257 als „Luogeckhe“ erwähnt (Stelle in einem Eckturm, von der aus man auslugen, also Ausschau halten konnte)

Bäckerstraße, 1862 nach den Bäckern benannt, die seit dem 14. Jahrhundert dort tätigen waren, bis 1945 obere Bäckerstrasse genannt

Köllnerhofgasse, 1394 nach dem Kölner Hof (Niederlassung der Kaufleute aus Köln) urkundlich erwähnt

Windhaaggasse, 1894 nach dem wohltätigen Joachim Enzmilner von Windhaag (1600–1678) benannt, hieß ursprünglich Stiftgasse, dann Sternwartgasse

Essiggasse, 1908 nach dem früheren Sitz und der Verkaufsstätte der Essighändler benannt

Fleischmarkt, 1220 erstmals erwähnt; hier befand sich der älteste Marktplatz für Fleisch und der älteste Sitz der „Fleischhacker“. Nach der Metzgerordnung von 1330 hatten die Fleischhauer hier ihr Innungshaus.

Postgasse, 1862 benannt nach dem Hauptpostgebäude auf Nr. 10. Das ursprüngliche Gebäude wurde 1767–1773 als Hauptmautgebäude errichtet.

Wollzeile, historische Bezeichnung nach dem einstigen Sitz der Wollweber und Wollhändler, der sich hier befand. Der Straßenname findet sich erstmals 1261 als Wollezeil und dann in weiteren Varianten

Quelle Straßennamen: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stra%C3%9Fennamen_von_Wien/Innere_Stadt